Das kindliche Universum, die Parallelität von Phantasiewelt und Realität, die Spontaneität und nicht zuletzt die Unbeschwertheit im Umgang mit Größenverhältnissen, Gesetzen der Schwerkraft und das hohe Abstraktionsvermögen gaben der Malerei zu Beginn des 20. Jahrhunderts Impulse. Wassily Kandinsky war einer der ersten Künstler, der erfasste, welche Bedeutung die Adaption von Wesen und Wirkung der Kinderzeichnung für die Kunstentwicklung haben könnte. Zusammen mit Gabriele Münter besaß er ein Konvolut von über 200 Kinderzeichnungen. Sie bilden den Ausgangspunkt für die Ausstellung im Schloßmuseum Murnau und für das begleitende Buch. Unsere hektische, multitasking-strapazierte Zeit ist wie keine andere zuvor geprägt von dem Wunsch nach Authentizität, Unmittelbarkeit und klaren Ausdrucksmitteln. Genau der Zeitpunkt, um sich erneut mit den Ursprüngen künstlerischen Schaffens, der Wirkung elementarer Ausdrucksmittel und der Rezeption durch die Künstler auseinanderzusetzen. Mit Werken u. a. von Wassily Kandisky, Gabriele Münter, Lyonel Feininger und Paul Klee führt die Schau über Constant, Jean Dubuffet, Asger Jorn und Karel Appel bis hin zu späteren Positionen von Lothar Fischer und Arnulf Rainer.

ISBN 978-3-933602-30-5

Euro 25,-